Eine weiße Suppenschale gefüllt mit veganem Gulasch. Eine Schreibe Brot liegt am Rand in der Schale angelehnt.

Veganes Gulasch mit Sojaschnetzel

Als vegan lebender Mensch ist das Leben hart. Hart und ungerecht. Hart, ungerecht und geschmacklos zuweilen. Und nein, damit meine ich nicht das Essen. Wir haben ja nur Gras und Steine, und wer schonmal an nem anständigen Kalksandstein gelutscht hat.. aber lassen wir das. 

Weil nach dem meisten Gulasch-Tweets immer wieder nach dem Rezept gefragt wird, schreibe ich es hier für Dich auf. Ja, Dich allein. ;) 

Ein "klassisches Gulasch" ist es zwar aus offensichtlichen Gründen bereits nicht, aber ich verzichte hier auch auf ausgefallene Zutaten. Es soll einfach einfach bleiben.

Zubereitungsdauer:
Ich lege die Sojaschnetzel immer am Tag vor dem Kochen ein. Du brauchst ca. 20 Minuten an Tag 1 und ca. 2-3 Stunden am Tag darauf.

Zutaten

Für 4 Portionen benötigst Du: 

  • 300g Sojaschnetzel, grob (z.B. Alnatura)
  • 400g Zwiebeln
  • 400g Paprika, rot
  • 1L Gemüsebrühe

Für die Marinade

  • 1 EL Apfelessig
  • 1 EL Öl
  • 30g Senf
  • 80g Tomatenmark
  • 1 EL Sojasauce
  • 20g Hefeextrakt (optional)
  • etwas Tabasco oder Sriratcha (optional)
  • ein Spritzer Liquid Smoke (optional)

Ausserdem brauchst Du zum Würzen

  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskatnuss
  • Paprikapulver
  • etwas Knoblauch (Pulver passt auch)

Zubereitung :)

Die Sojaschnetzel wäschst Du - falls Du magst - einmal mit kaltem Wasser durch. Dazu einfach in ein Gefäß geben und mit Wasser übergießen, bis die Schnetzel bedeckt sind. Dann kurz mit den Händen beherzt durchquirlen und das Wasser abgießen. Wähenddessen kannst Du schonmal ca. 1 Liter Wasser zum Kochen bringen. 

Falls Dich der typische Soja-Geschmack nicht stört, kannst Du darauf auch verzichten. Mache ich häufig so. Spart Zeit und schmeckt nicht weniger gut. 

Mit dem heißen Wasser kannst Du nun eine Gemüsebrühe zusammenrühren. Sie darf gerne etwas kräftiger sein.

Mit der Gemüsebrühe übergießt Du nun die Sojaschnetzel, sodass diese gut bedeckt sind und lässt sie abgedeckt ca. 15-20 Minuten ziehen. Danach kannst Du sie mit einer Siebkelle oder ähnlichem aus der Brühe fischen, und in einem anderen Behältnis abkühlen lassen. Die Brühe hebst Du am besten in einem Topf oder einem passenden Behälter bis morgen auf.

Während die Schnetzel abkühlen, kannst Du die Marinade vorbereiten. 
Verrühre dazu einfach das Tomatenmark, Senf, Apfelessig, Tabasco (oder Mexican Tears, oder Sriratcha..), Liquid Smoke, Öl und Sojasauce mit etwas Salz und Pfeffer und Paprikapulver. Hier kannst Du Dich etwas austoben. 

Sobald die Schnetzel einigermaßen abgekühlt sind, kannst Du sie mit der Marinade verrühren. Stelle sie danach für eine Nacht raus auf den Balkon oder in den Kühlschrank. Falls dort kein Platz ist, tut es auch irgendein Platz in der Küche, solange es nicht zu warm ist. ;) 

Am nächsten Tag empfiehlt es sich, die 400g Zwiebeln und 400g Paprika schonmal in kleine Streifen zu schneiden. Ich habe das ein paar Mal versucht, während ich parallel die Schnetzel im Topf anschmoren ließ. Das wurde mir dann zu hektisch. Vielleicht bist Du ja schneller.  

Wenn alles geschnippelt ist, kannst Du die Sojaschnetzel im Topf mit einem guten Schluck Öl anbraten und dabei regelmäßig umrühren. Du möchtest hier lediglich ein paar Röststoffe am Boden ansetzen haben, aber keine Holzkohle basteln. 

Nachdem die Schnetzel nun von allen Seiten etwas angebraten sind, kannst Du sie vorübergehend nochmal in ihrem Gefäß parken und derweil die Zwiebeln und die Paprika anschmoren. Gib dafür vorher einen Schluck Wasser in den Topf, um die am Boden anhaftenden Geschmackstoffe abzulösen. Das wiederholst Du mit den Zwiebeln eine Zeit lang. Immer etwas am Boden ansetzen lassen und dann mit Wasser ablöschen und gut umrühren, damit der Topfboden wieder etwas ansetzen kann.

Wenn die Zwiebeln ordentlich an Volumen verloren haben und langsam anfangen, braun zu werden, kannst Du die Brühe vom Vortag dazu gießen, um abzulöschen. Du solltest jetzt schon eine dunkle braune Brühe haben. 
Erfahrungsgemäß brauche ich bis hierhin ca. 45 - 60 Minuten.

Gib nun noch die Schnetzel dazu. Diese verlieren auch noch etwas von Ihren Röststoffen an die Sauce. Lass nun alles für nochmal ca. 45-60 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln und rühre gelegentlich um, damit nichts am Boden haften bleibt. 

Nach ca. einer Stunde kannst Du nun die Sauce mit etwas Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Muskat und Knoblauch nach eigenem Geschmack abschmecken. 
Falls vorhanden kannst Du auch noch einen guten Teelöffel Hefeextrakt dazu geben. Das gibt einen richtig guten Geschmack. 

Die Schneztel sind natürlich nicht so 'zart' wie man das von einem Gulasch gewohnt ist, aber geschmacklich solltest Du dafür dennoch belohnt werden. 

Ich serviere in aller Regel mit frisch gebackenem Brot, aber Nudeln oder Kartoffeln machen sich dazu auch ganz hervorragend.

Lass es Dir schmecken! :) 

 

This article was updated on September 28, 2022

Tofuknacker

Tofuknacker - kurz "Tofu" - schreibt diesen Blog zum Spaß und um etwas Ablenkung vom Alltag zu haben. Kein Hang zur Perfektion - alles kann sich jederzeit ändern.